Häufig gestellte Fragen / Glossar

Erläuterungen zu Penisproblemen finden Sie nicht hier, sondern auf dieser Seite.

Anti-Beschneidungs-Ring
Bizarre Erfindung, die in den 50er Jahren in den USA propagiert wurde. Kinder sollten diesen kurz vor der Pubertät anlegen, ähnlich wie eine Zahnspange. Der Ring hielt die Vorhaut hinter der Eichel fest, dieser Zustand blieb dann (zumindest theoretisch) nach erfolgtem Peniswachstum permanent so. Das Instrument sollte die „Vorteile“ der Beschneidung ohne chirurgischen Eingriff bieten. Es konnte sich schon deshalb nicht durchsetzen, weil Ärzte keinen Pfennig daran verdienen konnten.

Bändchen
siehe: Frenulum

Beschneidung
Die chirurgische Entfernung (Amputation) der männlichen Vorhaut oder von Teilen der weiblichen Genitalien. Es gibt unterschiedliche Methoden mit deutlich verschiedenen Ergebnissen. Auch heute noch werden die weitaus meisten Beschneidungen ohne Zustimmung der Betroffenen durchgeführt.

Beschneidungsfetischisten
sind Personen, denen der Gedanke an Beschneidung einen erotischen Kick gibt. Zur Zeit ist eine Beschneidungs-Mode in deutschen Homosexuellen-Kreisen verbreitet. Gegen den Wunsch Erwachsener bezüglich eigener Beschneidung aus kosmetischen, modischen oder erotischen Gründen ist nicht viel einzuwenden. Leider kennen einige dieser Leute kein verantwortungsvolles Maß und verbreiten bewusst Falschinformationen, mit Hilfe derer sie die Beschneidung nichtzustimmender Minderjähriger salonfähig machen wollen.

Beschneidungsindustrie
In den USA ist die männliche Beschneidung immer noch die häufigste Operation. Daher stellt diese einen regelrechten Wirtschaftszweig dar. Nicht nur, dass Ärzte davon leben, verschiedene Industriebetriebe liefern das dafür nötige Zubehör (siehe: Circumstraint, Gomco clamp, Plastibell). Darüber hinaus werden die amputierten Baby-Vorhäute an Firmen verkauft, die diese z. B. für Zellkulturen verwenden.

Circumstraint
Vorrichtung zum Fesseln von Babies bei Routine-Beschneidungen in den USA.
cirstraint

dorsaler Schnitt
In seiner einfachsten Form eine simple Methode der chirurgischen Phimosebehandlung, bei der jedoch kein sensitves Gewebe entfernt wird. Manchmal unvermeidlich bei Paraphimose. Es wird ein Einschnitt an der Oberseite der Vorhaut vorgenommen. Obwohl ästhetisch nicht optimal, kann dies bei extremen Vorhautproblemen die einzige Möglichkeit sein, die Vorhaut zu erhalten. Also manchmal sinnvoll, wenn der Patient keine Beschneidung möchte oder zu jung ist, um die Konsequenzen einer Zirkumzision zu verstehen und dadurch selbst seine Zustimmung dazu zu geben.
Als traditonelle rituelle Operation von den Philippinen her bekannt, dort allerdings vor der Pubertät vorgenommen mit dem Ziel einer entblößten Eichel.
Auch die modernere Erweiterungsplastik wird in ihrer einfacheren Form (ein Längsschnitt im Schnürring wird quer vernäht) manchmal so bezeichnet.

Erweiterungsplastik
Noch weniger bekannte, gering-invasive chirurgische Methode, um eine zu enge Präputialöffnung zu erweitern. Dabei wird kein Gewebe entfernt. Kann Anwendung finden, wenn eine wirklich störende oder problematische Phimose (siehe Penisprobleme) mit einfacheren Mitteln (Salben) nicht zu kurieren ist. Siehe auch: Triple-Inzision.

Erektion
Die Aufrichtung des Penis. Die Schwellkörper füllen sich dabei mit Blut. Kann, aber muss nicht unbedingt mit Lustgefühlen verbunden sein. Eine der Funktionen der Vorhaut ist es, eine Hautreserve für Erektionen zu bilden.

Frenulum
Manchmal auch Frenum genannt. Das Bändchen an der ventralen Seite des Penis. Es dient dazu, im Ruhezustand die Vorhaut in ihrer geschlossenen Position zu halten. Es enthält, wie auch das vordere Drittel der Vorhaut, besonders viele Nervenenden und Meissnersche Tastkörper.

Frenulutomie
Querinzision des Frenulums und Längsvernähung bei zu kurzem Bändchen.

Glans
Eichel.

Gomco clamp
Vorrichtung, die häufig bei routinemäßigen Baby-Beschneidungen in den USA benutzt wird.

Hitan
arabisch für „Beschneidung“

Infibulation
Schwere Form der weiblichen Genitalverstümmelung. Männliche Infibulation siehe männliche Genitalverstümmelungen

intakt
Bezeichnung für den natürlichen Zustand eines Geschlechtsteils, im Falle des männlichen also Penis mit Vorhaut.

Masturbation
Selbstbefriedigung. Gilt heute im Allgemeinen als normale und gesunde Tätigkeit. Ist praktisch in jedem Alter möglich. War lange Zeit ein Angriffsziel insbesondere kirchlicher Kreise. Häufig schreckte man früher nicht einmal vor Genitalverstümmelungen (insbesondere Beschneidungen) zurück, um hauptsächlich Kinder und Jugendliche davon abzuhalten. Die Vorhaut spielt eine wichtige Rolle bei der männlichen Masturbation. Ohne Vorhaut sind jedoch andere Techniken möglich.

Meatus
Die Harnröhrenmündung.

Mohel
Ritueller jüdischer Beschneider.

Mogen clamp
Beschneidungs-Vorrichtung, erfunden von einem Mohel. Wird teilweise noch in den USA angewandt. Es sind Fälle bekannt geworden, wobei damit die Eichel teilweise oder ganz amputiert wurde.

Onanie
Veralteter Ausdruck für: Masturbation. Geht auf die Fehlinterpretation einer Bibelstelle zurück.

Plastibell
Beschneidungs-Vorrichtung zur einmaligen Verwendung, die es in zahlreichen Größen gibt. Wird in den USA häufig angewandt, ist jedoch auch in Europa in Gebrauch. Plastibell

 

 

 

Präputiualöffnung
die Öffnung der Vorhaut.

Präputium
Vorhaut.

Scrotum
Hodensack.

Selbstbefriedigung
siehe „Masturbation“

Sulcus
Die Rille hinter der Eichel.

Tabu
Ein Ausdruck aus der Südsee, der unausgesprochen Verbotenes bezeichnet. Viele der hier behandelten Themen galten lange Zeit als Tabu.

Tara clamp
„Moderne“ Beschneidungs-Vorrichtung aus Kunststoff zur einmaligen Verwendung, die es in zahlreichen Größen gibt. Wird hauptsächlich in Malaysia bei rituellen Beschneidungen angewandt.

Triple-Inzision
Erweiterungsplastik bei Phimose. Anwendbar, wenn eine Salbenbehandlung fehlschlägt und eine Dehnung nicht möglich ist. Der Schnürring wird 3-fach längs eingeschnitten, diese Schnitte werden schräg vernäht. Ist etwas aufwändiger als ein dorsaler Schnitt, liefert jedoch ein besseres Ergebnis.

unbeschnitten
Dieser Ausdruck wird gerne von Beschneidungsfetischisten (s. o.) für den normalen, natürlichen bzw. intakten Penis benutzt. Er soll den Zustand „beschnitten“ als etwas Normales suggerieren.

Vorhaut
Teil der penilen Anatomie. Sie besteht aus zwei Hautschichten, die in besonderer Weise miteinander verbunden sind. Diese Verbindung ermöglicht einen einzigartigen Abrollmechanismus. Die äußere Hautschicht ist einfach die Fortsetzung der restlichen Penishaut, bei der inneren Hautschicht handelt es sich um eine empfindliche Schleimhaut. Im vorderen Drittel befinden sich besonders viele Meissnersche Tastkörper und freie Nervenenden.

Vorhautbändchen
siehe: Frenulum.

Vorhautverlängerung
Es besteht eine Möglichkeit, eine von Natur aus zu kurze oder aber durch Beschneidung verkürzte Vorhaut zu verlängern. Bei diesem, allerdings mühsamen Verfahren wird permanenter Zug auf die Vorhaut / den Hautrest ausgeübt, was diese(n) zum Wachsen bringt. Je jünger der Betroffene ist, desto schneller führt das Verfahren zum Erfolg. Die möglichen Ergebnisse sind erstaunlich, allerdings können durch Beschneidung entfernte Meissnersche Tastkörper nicht wiederhergestellt werden. Auch kann die Existenz dieser Möglichkeit nicht als Rechtfertigung für unfreiwillige Beschneidungen dienen.
Hier ein weiterer link zur Wiederherstellung.

Zirkumzision (auch: Circumcision)
siehe: Beschneidung.