Es gibt eine Vielzahl von medizinischen Problemen, die am männlichen Penis auftreten können. Zu den bekanntesten gehört mit Sicherheit die Phimose – eine Vorhautverengung. Doch die meisten Fehlbildungen oder Erkrankungen sind den meisten Menschen unbekannt. Hier finden Sie eine Zusammenstellung mit Beschreibung und Behandlungsmöglichkeiten.
Aufblähen der Vorhaut beim Urinieren (bei Kindern)
Bläht sich beim Entleeren der Blase die Vorhaut stark auf (einfaches Füllen ist damit nicht gemeint), dann ist vielleicht die Präputialöffnung noch etwas eng. Diese weitet sich mit der Zeit von selbst. Behandlung, falls diese wirklich nötig erscheint, siehe unter: Phimose. Hierbei reicht es völlig aus, die Präputialöffnung so weit zu dehnen, dass das Aufblähen beseitigt wird. Das Erlangen einer völligen Zurückziehbarkeit der Vorhaut im Kindesalter ist nicht erforderlich (und nicht sinnvoll), genau so wenig, wie deren Amputation.
Die beschriebene Erscheinung tritt in einem bestimmten Entwicklungsstadium sehr häufig auf und zeigt einfach nur an, dass der natürliche Ablösungsprozess zwischen Vorhaut und Eichel stattfindet.
Balanitis
Eine Entzündung der Eichel.
Behandlungsmöglichkeiten:
Salben, Antibiotika.
Balanoposthitis
Eine Entzündung von Eichel und Vorhaut.
Behandlungsmöglichkeiten:
Salben, Antibiotika (nicht: Amputation).
Feigwarzen
werden durch ein Virus übertragen. Sie können mit einer geeigneten Medizin äußerlich behandelt werden. In extremen Fällen ist auch die chirurgische Entfernung besonders störender Warzen möglich. Sie können auch auf der Vorhaut auftreten. Eine Beschneidung löst das Problem jedoch nicht, die Warzen treten meistens dann an anderer Stelle auf.
Frenulum breve
Siehe: zu kurzes Frenulum.
Genital-Warzen
siehe: Feigwarzen
Hautbrücken
Offensichtlich feste stellenweise Hautverbindungen zwischen Vorhaut und Eichel, die im späten Kindes- oder Jugendalter (nachdem sich die Vorhaut ansonsten vollständig abgelöst hat) festgestellt werden, sind wahrscheinlich dadurch entstanden, dass die Vorhaut im Kleinkindesalter gewaltsam zurückgezogen wurde. Die dabei entstandenen wunden Oberflächen sind anschließend zusammengewachsen. Das Problem kann nur chirurgisch beseitigt werden (womit natürlich keine Beschneidung gemeint ist). Hautbrücken etwa zwischen Eichelkranz und der verbliebenen Haut des Penisschaftes sind übrigens in den USA eine nicht seltene Folgeerscheinung der dort immer noch oft praktizierten Beschneidungen von Neugeborenen.
Hypospadie
ist eine embryonale Entwicklungsstörung, die dazu führt, dass der Meatus (die Harnröhrenöffnung) nicht an der vorgesehenen Stelle sitzt, sondern an der ventralen (unteren) Penisseite. Bei einer leichten Form liegt der Meatus unter der Vorhaut, das Kind kann normal urinieren. In schwereren Fällen liegt der Meatus irgendwo am Schaft, der Betroffene müsste sich später zum Urinieren hinsetzen. Zur chirurgischen Reparatur muss oft ein Stück der Vorhaut verwendet werden (es gibt allerdings auch eine neue, noch wenig bekannte Methode, bei der die Vorhaut erhalten bleibt!). Bei der leichteren Form, die besonders im Kindesalter kaum Probleme verursacht, sollte daher besser mit der Behandlung gewartet werden, bis das Kind alt genug ist, um selbst eine Entscheidung zu treffen.
Kondome rutschen ab
Das kann verschiedene Ursachen haben, z. B. wurde das Kondom vielleicht nicht richtig benutzt. Oder der Penis ist „zu klein“. Da es individuell verschiedene Größen gibt, gibt es auch z. B. kleinere Kondome, die allerdings in Deutschland scheinbar nicht erhältlich sind (In den USA gibt es die Marke „Snugger Fit“, in den Niederlanden die Marke „Concep Asia“). Es gibt EU-Normen für alles Mögliche, nicht nur für den Krümmungsgrad von Bananen, sondern auch für Kondome (EU-Norm 600). Aber genau so wenig wie Bananen lassen sich Penisse in Normen zwingen. Nach einer neuen Studie der Universität Essen erfüllen über 50 % der erwachsenen männlichen Anhängsel die EU-Norm nicht. Noch problematischer sieht es bei Jugendlichen aus.
Manche Kondome sind auch einfach sehr kurz, dann sollte man die Marke wechseln.
Auch eine besonders lange Vorhaut kann die Kondombenutzung etwas erschweren. In diesem Fall eignen sich Kondome, die am „Kopf“ weiter sind, besser.
Narbenphimose
Darunter versteht man Einrisse und beim Abheilen Vernarbung der Präputialöffnung. Sie wird verursacht z. B. durch gewaltsame Versuche, bei Kindern vorzeitig die Vorhaut zurückzuziehen, durch mangelnde Hygiene, durch übertriebene Dehnungsversuche bei Phimose, durch Diabetes. Sie kann auch bei Erwachsenen auftreten. Der Zustand ist problematisch, da Narbengewebe immer härter als normales Gewebe ist, daher kann die Narbenphimose erneut auftreten, was die Vernarbung verstärkt. Abhilfe kann der Versuch schaffen, die Vorhaut mit Hilfe einer die Heilung beschleunigenden Salbe im zurückgezogenen Zustand ausheilen zu lassen. Vitamin-E-haltige Salbe kann das verhärtete Gewebe wieder etwas geschmeidiger machen. In schweren Fällen kann eine teilweise Beschneidung erforderlich werden, wobei jedoch wenigstens die Hälfte der Vorhaut erhalten bleiben kann, was auch ggf. eine anschließende Vorhautverlängerung erleichtert. Eine plastische Operation zur Erweiterung der Präputialöffnung ist auch denkbar, falls der Erhalt des Narbengewebes akzeptabel erscheint.
Paraphimose („spanischer Kragen“)
Bei einer sehr engen Vorhaut (Phimose) kann es unter Umständen zu einem Zustand kommen, dass der Schnürring im Sulcus (der Rille hinter der Eichel) gefangen wird, die Eichel schwillt an, die Vorhaut lässt sich nicht wieder vorschieben. Der Zustand ist sehr schmerzhaft, kann zu Nekrose (Absterben) der Eichel führen und muss sofort behandelt werden.
Behandlung:
Durch Zusammenpressen kann meistens das Blut aus der Eichel herausgedrückt und die Vorhaut wieder nach vorne gebracht werden. Gelingt das nicht, muss ein Arzt auf der dorsalen (oberen) Seite der Vorhaut einen Einschnitt oder auch mehrere kleine Einschnitte machen. Manche Ärzte werden vielleicht einen größeren Schnitt machen, weil sie der Meinung sind, dass anschließend sowieso eine Beschneidung vorgenommen werden müsste. Hier sollte der Patient, wenn er dies nicht wünscht (bzw. die Eltern, wenn der Patient zu jung ist, um diese Entscheidung selbst zu treffen), darauf bestehen, dass der Schnitt genau an der Engstelle und nicht größer als notwendig vorgenommen wird. Es kann dann später die Phimose durch eine Erweiterungsplastik beseitigt werden (siehe Phimose).
Peniskrebs
ist äußerst selten und tritt erst im fortgeschrittenen Alter auf. Da beschnittene Männer „weniger Penis“ haben, ist bei ihnen die Gefahr, Peniskrebs zu bekommen, noch geringer. Die seltenen Fälle dieser Erkrankung wurden in den USA zeitweilig als Vorwand genommen, um die routinemäßige Beschneidung von Neugeborenen ohne deren Zustimmung zu rechtfertigen.
Phimose (Vorhautverengung)
Von einer Phimose spricht man, wenn die Präputialöffnung (die Öffnung der Vorhaut) so eng ist, dass sich die Vorhaut nur schwer oder gar nicht über die Eichel zurückziehen lässt, insbesondere in erigiertem Zustand des Penis. Hier muss man zwischen einer infantilen „Phimose“, die bis zum Alter von etwa 15 Jahren völlig normal ist und meistens von selbst weggeht, und einer pathologischen (krankhaften) Phimose unterscheiden, die normalerweise der Behandlung (nicht: Beschneidung!) bedarf. Achtung: „Verklebung“ (s. u.) der Vorhaut mit der Eichel, bei Kleinkindern ein völlig normaler Zustand, der gelegentlich bis ins Jugendalter bestehen bleibt, ist keine Phimose und bedarf normalerweise keiner Behandlung.
Behandlungsmöglichkeiten:
- Obwohl eindeutig mit Nachteilen verbunden, sind einige Besitzer einer engen Vorhaut mit diesem Zustand, der zudem bis zum Alter von etwa 15 Jahren als normal anzusehen ist und keiner Behandlung bedarf, wenn keine weiteren Komplikationen bestehen, völlig zufrieden.
- Häufig hat die Anwendung einer geeigneten Salbe, die auf die enge Präputialöffnung aufgetragen wird, zusammen mit etwas „Gymnastik“ (s. u.) Erfolg. Es wurden bisher folgende Präparate genannt:
1.: Vitamin E – Salbe (macht die Haut geschmeidig, nebenwirkungsfrei)
2.: Steroid – Salbe (Erfolgsquote zwischen 50 und 95%)
3.: Östrogen – Salbe
4.: Cortison – Salbe
5.: Testosteron – Salbe. - Der Betroffene kann seine Vorhaut vorsichtig selbst dehnen, am besten in Verbindung mit einer geeigneten Salbe. Hierbei darf keine Gewalt angewandt werden, es besteht sonst die Möglichkeit der Narbenphimose oder der Paraphimose. Diese Möglichkeit wurde früher wohlweislich verschwiegen, weil sie zur Masturbation verleitet, ein Argument, das heute wohl keine Rolle mehr spielen wird.
- Sollte das nicht glücken, gibt es die Möglichkeit, unter örtlicher Betäubung einen Ballon-Dilator einzusetzen, eine in China entwickelte Methode. Auch ein Spekulum geeigneter Größe kann verwendet werden.
- In seltenen Fällen glückt es nicht, die Vorhaut zu dehnen. Dann kann eine kleine plastische Operation (Erweiterungsplastik), bei der nichts entfernt wird, helfen. Auf der dorsalen (oberen) Seite der Vorhaut wird an der Engstelle ein kleiner Längsschnitt gemacht, so weit, bis die Engstelle sich weit genug auseinanderziehen lässt. Dieser Schnitt wird dann quer wieder zusammengenäht. Das Ergebnis ist eine ausreichend weite, vollständig erhaltene Vorhaut mit allen ihren Funktionen, die allerdings auf der Oberseite etwas kürzer ist, als auf der unteren. Bei einer solchen Operation im Kindesalter kann der Junge ggf. später selbst entscheiden, ob er aus kosmetischen Gründen auf der Unterseite etwas abtrennen lässt, um eine symmetrische Präputialöffnung zu erhalten. In den meisten Fällen wird das aber nicht nötig sein. Eine etwas kompliziertere Technik, die sogenannte Triple-Inzision, liefert gleich ein besseres kosmetisches Ergebnis.
Diese Methoden sind leider bisher noch nicht allgemein bekannt und dürfen nicht mit der unter Punkt 8 beschriebenen plastischen Operation verwechselt werden! - Wenn alle vorstehenden Methoden fehlschlagen bzw. nicht anwendbar sind, ist immer noch ein dorsaler Schnitt (siehe unter Häufig gestellte Fragen) möglich.Da es also vorhauterhaltende Behandlungsmöglichkeiten gibt, kann auf die folgenden Methoden verzichtet werden:
- Es wird nur die Engstelle entfernt (1/4 oder 1/3-Beschneidung). Diese Methode wird seltener angewandt, da es oft zur Vernarbung und manchmal zu erneuter Phimose kommt, was dann eine weitere Operation (Total- oder 3/4-Beschneidung) erfordern würde.
- Die Vorhaut wird nur teilweise entfernt (2/3 oder 3/4-Beschneidung). Oder es wird eine recht aufwändige plastische Operation vorgenommen, bei der das innere Hautblatt (=Schleimhaut) entfernt und das äußere Hautblatt nach innen geklappt und festgenäht wird. Auch das ist im Grunde genommen eine (teilweise) Beschneidung. Diese Methoden werden heute relativ oft angewandt, z. B. wenn dem behandelnden Arzt die anderen Methoden nicht bekannt sind und vom Patienten oder dessen Eltern eine vollständige Beschneidung abgelehnt wird. Sie haben jedoch auch 2/3 oder 3/4 der Nachteile einer Totalbeschneidung, denn die Eichel wird weitgehend freigelegt (=Empfindlichkeitsverlust), auch die teilweise oder gar völlige Entfernung der empfindlichen inneren Hautschicht wird sich oft negativ auf das Lustempfinden auswirken. Obwohl meist als plastische Operation bezeichnet, besteht ein erheblicher Unterschied zu der unter Punkt 5 beschriebenen Methode (Erweiterungsplastik)!
- Radikale Beschneidung.
Einer der wenigen Fälle, wo eine Beschneidung medizinisch indiziert ist, dürfte eine bestimmte Form von Diabetes sein, bei der es wiederholt zu Narbenphimose kommt. Auch dabei kann man es zuerst mit weniger invasiven Methoden versuchen.
Ebenfalls kaum vermeidbar ist eine Beschneidung bei der allerdings äußerst seltenen Krankheit „Balanitis Xerotica Obliterans“. Diese tritt aber, wenn überhaupt, fast nur bei Erwachsenen auf.
Patienten, die keine Beschneidung (ganz oder teilweise) wünschen, sollten ggf. so lange den Arzt wechseln, bis sie die adäquate Behandlung erhalten. Dass nämlich auch bei Problemen wie Phimose eine Beschneidung fast nie notwendig ist, zeigt die Statistik in Finnland: Dort kommt auf 16667 intakte Penisse 1 beschnittener!
„Pickel“ am Eichelkranz
Jugendliche entdecken manchmal die Talgdrüsen am Eichelkranz, die sich während der Pubertät stark vergrößern. Sie sollten wissen, dass das keine Pickel sind, sondern dass diese Drüsen eine wichtige Funktion erfüllen. Siehe unten unter: Smegma.
Posthitis
Eine Entzündung der Vorhaut.
Behandlungsmöglichkeiten:
Salben, Antibiotika (nicht: Amputation).
Smegma
nennt man die wachsartige weiße Substanz, die sich unter der Vorhaut bildet. Dies ist kein krankhafter Zustand, sondern ganz normal. Die Menge des Smegmas kann individuell unterschiedlich sein (extreme Smegmabildung kann durch eine Hormonstörung verursacht sein). Es besteht aus einem Drüsensekret und abgeschilferten Hautzellen, hält die Vorhaut und Eichel geschmeidig und enthält Pheromone (Sexual-Lockstoffe). Behauptungen, dass es krebserregende Substanzen enthalten soll, wurden durch neuere Untersuchungen dementiert. Trotzdem ist es empfehlenswert, sich täglich unter der Vorhaut zu waschen. Seife sollte dabei nicht unbedingt benutzt werden, da deren Verwendung (besonders, wenn sie nicht ph-neutral ist) zu Entzündungen führen kann. Vor der Pubertät tritt nur sehr selten (nach einer Untersuchung zu 1 %) Smegma auf, daher ist eine Zurückziehbarkeit der Vorhaut vor der Pubertät auch nicht erforderlich. Gelegentlich wird zu einer Beschneidung geraten, damit das Waschen unter der Vorhaut überflüssig wird („aus hygienischen Gründen“). Das ist ungefähr genau so sinnvoll, wie das Amputieren der Ohren „aus hygienischen Gründen“.
Unempfindliche Eichel
Ein signifikanter Empfindlichkeitsverlust, der sich mit zunehmendem Alter fortsetzt, wird oft von beschnittenen Männern angegeben. Auch eine von Natur aus sehr kurze Vorhaut kann die Ursache sein. Als Folge des ständigen Kontaktes der normalerweise außerordentlich dünnen Eichelhaut mit der Kleidung (was von frisch Beschnittenen zumindest für die Dauer von bis zu einem halben Jahr als sehr unangenehm beschrieben wird) verdickt sich diese z. T. erheblich. Zudem spielt eine Abstumpfung der Nerven, eine wohl mehr psychische Erscheinung, wahrscheinlich auch dabei eine Rolle. Siehe unten unter: Zu kurze Vorhaut.
„Verklebte“ Vorhaut
Bei ca. 98 % aller neugeborenen Jungen ist die Vorhaut mit der Eichel in ähnlicher Weise verbunden, wie der Fingernagel mit dem Finger, d. h., nicht zurückziehbar. Dieser völlig normale Zustand, der auch heute noch oft fälschlicherweise als „Phimose“ (Vorhautverengung) diagnostiziert wird, ist von der Natur wohlweislich so vorgesehen, um das Eindringen von Keimen zu verhindern. Die Vorhaut löst sich normalerweise von selbst in den ersten Lebensmonaten oder -jahren. Eltern sollten keinesfalls versuchen, diese gewaltsam zurückzuziehen.
In vielen Fällen verzögert sich die natürliche Entwicklung jedoch. Dann wird eine völlige Zurückziehbarkeit erst im späten Kindes- oder frühen Jugendalter erreicht, was normalerweise kein Problem darstellt. „Gymnastik“ kann das Ablösen der Vorhaut beschleunigen. Falls wirklich erforderlich (etwa bei häufig wiederkehrenden Entzündungen, oder wenn im Alter von ca. 15 bis 18 Jahren noch Anhaftungen bestehen), können die restlichen Verklebungen von einem Arzt unter örtlicher Betäubung (Salbe) mit einer Knopfsonde gelöst werden. Eine Beschneidung ist in diesem Fall genau so sinnvoll, wie die Amputation der Nase bei Schnupfen.
Die Fehldiagnose „Phimose“ bei „verklebter“ Vorhaut und deren veraltete Behandlungsmethode hat schon unzählige Jungen ein wertvolles Teil ihres Körpers gekostet und vielen Chirurgen und Urologen zusätzliche Einnahmen beschert.
Ernsthafte stellenweise Anhaftungen, die sich auch im Jugendalter nicht lösen siehe unter: Hautbrücken.
Zu kleiner Penis
Man sollte nicht allen Prahlereien, die unter Jungen und Männern üblich sind, Glauben schenken. Auch werden in erotischen Publikationen bevorzugt Männer abgebildet, die besonders „gut gebaut“ sind. Die durchschnittliche Penisgröße ist kleiner, als man(n) denkt. Auch ein „kleiner“ Penis erfüllt noch seine Funktion. In extremen Fällen (etwa unter 10 cm im erigierten Zustand) ist eine (begrenzte) chirurgische Penisverlängerung möglich.
Zu kurze Vorhaut
Nichts ist so individuell unterschiedlich wie die Geschlechtsteile. Daher ist auch eine Vorhaut, die die Eichel (im schlaffen Zustand des Penis) nur teilweise bedeckt, im Rahmen des Normalen. In einzelnen Fällen (besonders bei Asiaten) kann die Vorhaut sogar so kurz sein, dass sie sich hinter der Eichel „verkriecht“. Da das einen Teil der Nachteile des beschnittenen Penis hat, ist eine Vorhautverlängerung möglich, siehe Foreskin Restoration Images
Natürlich kann dieser Zustand auch durch eine vorhergehende Beschneidung (ganz oder teilweise) verursacht worden sein.
Zu kurzes Frenulum (Bändchen)
Bei dieser Anomalie ist die Vorhaut nur bis zu einem bestimmten Punkt zurückziehbar, dann zieht das Bändchen (dessen eigentliche Aufgabe es ist, die Vorhaut in ihrer geschlossenen Position zu halten) die Eichel nach unten. Der Zustand darf nicht mit einer Phimose verwechselt werden. In manchen Fällen kann ein sehr kurzes Frenulum Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Gelegentlich reißt ein Bändchen auch unter Belastung, wenn es sehr dünn ist, was das Problem löst, allerdings auch eine stärkere Blutung zur Folge haben kann. Chirurgische Abhilfe besteht ggf. im teilweisen Durchtrennen des Bändchens. Dabei muss kein Gewebe entfernt werden. Eine Beschneidung, zu der auch hier oft geraten wird, wäre in einem solchen Fall völlig unangemessen.
„Zu lange“ Vorhaut
Eine Vorhaut, die die Eichel überragt und davor vielleicht ein „Rüsselchen“ bildet, ist (bei Erwachsenen) durchaus im Rahmen des Normalen. In manchen Fällen bleibt dann auch bei einer Erektion die Eichel von Haut bedeckt. Das ist natürlich keine Indikation für eine Beschneidung, vielmehr hat das den Vorteil, dass spontane, nächtliche Erektionen kein Unbehagen verursachen. Probleme gibt es wahrscheinlich kaum, höchstens die Verwendung von Kondomen kann etwas erschwert werden.
Eltern sollten wissen, dass bei Kindern, deren Vorhaut ihnen sehr lang vorkommt, sich das in der Pubertät normalerweise ändert. Bei dem dann meist sehr schnell erfolgendem Größenwachstum des Penis verkürzt sich die Vorhaut im Verhältnis zur Penislänge entsprechend.
Eine Untersuchung bei europäischen intakten Männern kam übrigens zu dem Ergebnis, dass (im schlaffen Zustand) zu 40 % die Vorhaut die Eichel nicht vollständig bedeckte (sie also zu einem kleinen Teil freiließ) und zu weiteren 40 % die Vorhaut die Eichel vollständig bedeckte. Die verbleibenden 20 % entfielen auf die selteneren Varianten, d. h. sehr kurze Vorhaut oder „Überhang“.